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Separate Reality /Interior
Thorben Eggers(Malerei,Installation)
19.2.2021-28.3.2021
Öffnungszeiten Mo-FR.13-17h/Sa.11-15h
(Falls es die Coronabestimmungen zulassen)
Termine zum Besuch der Ausstellung sind nach Vereinbarung möglich.
Coelner Zimmer,Schirmerstr.39,40211 Düsseldorf
info@coelner-zimmer.de, 0049(0)171-1911160
Simulation Galerieansicht
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog und ein Film !
Separate Reality/Interior
Szenarien divergierender Realitäten.
Was ist ein Bild im Zeitalter seiner digitalen Zirkulation und (Re-)Produzierbarkeit? Dieser Frage geht Thorben Eggers in seiner Arbeit nach, denn seine Bilder oszillieren stets zwischen Praktiken des Automatisiert-Digitalen und Körperlich-Analogen.
Von Bilderfluten durchzogen,sind wir es in unserem Hier-und-Jetzt gewohnt,über Bilder zu kommunizieren. Ob als Smartphone-Schnappschüsse, Gifs oder Screenshots – Bilder werden bearbeitet, geteilt, kommentiert, gehen viral oder verschwinden schlicht in der Masse ihrer Variationen und Wiederholungen. Gleichzeitig schleichen sich in diese bilddominierte Realität fast unbemerkt Prozesse ein, die unsere Seh- und Wahrnehmungsgewohnheiten grundlegend verändern: Fotoaufnahmen werden algorithmisch optimiert, Farbwerte angepasst, Kontraste eingestellt, Gesichtsfältchen geglättet.
Mit dieser ‚hybriden Realität‘ sowie Übergängen zwischen dem Digitalen und Analogen setzen sich auch die Arbeiten von Thorben Eggers auseinander. In seinem Arbeitsprozess greift Eggers auf vorgefundene, digitale Bilder zurück, die mittels eines KI-gesteuerten Programms miteinander kombiniert werden und schließlich vom Künstler in ein gemaltes Bild ‚überführt‘. Die auf diese Weise generierten Bildkompositionen, die algorithmisch ‚vervollständigt‘ bzw. ‚ergänzt‘ werden, markieren dabei aber vor allem Momente des ‚Scheiterns‘ der KI: Raumverhältnisse stimmen plötzlich nicht mehr, Unschärfe schleicht sich ein, einzelne Elemente fallen aus dem visuell-kausalen Zusammenhang heraus, Formen und Motive gehen ineinander über, wiederholen sich, setzen sich ab. Das Fragmentarisch-Verschachtelte verbleibt jedoch nicht nur ‚im‘ Bild, sondern setzt sich darüber hinaus auf der Ebene des Formats der Leinwand fort: Mal ‚fehlt‘ dem Rechteck eine kleine Ecke, mal ‚überschreitet‘ die Leinwand ihre vermeintliche Grenze. Neben dem Bildinhalt verschiebt und verschachtelt sich folglich auch das Format selbst und lässt das Bild damit zu einem ‚Bildobjekt werden.
Die im Rahmen der Ausstellungsreihe „Separate Reality“ gezeigten Arbeiten greifen jene Fragen von Digitalität auf und thematisieren in ihrem Spiel mit Verschiebungen und Spiegelungen aber vor allem die Thematik des Räumlichen sowie Vertraut-Alltäglichen. So greifen etwa die Bildserien Interior sowie NYC_APP (deren Titel symptomatischerweise selbst an Dateibeschriftungen erinnern) in ihrer angedeuteten Darstellung von Möbeln und Einrichtungsgegenständen das Wohnlich-Gewohnte auf, produzieren dabei aber auch Realitäten, die sich aufsplitten und die digitale Bildstörung zu ihrem Spielfeld machen. Zimmerpflanzen, Kommoden und Sofafragmente, die allesamt private Alltagsszenarien adressieren, darin aber nicht aufgehen und sich loslösen. Szenarien divergierender Realitäten. Was vermögen diese Realitäten? Und was vermögen diese Bilder, als Bilder einer digitalen Alltäglichkeit, die sich entzieht, und doch immer vertrauter zu werden scheint?
Scenarios of diverging realities.
What is an image in the age of its digital circulation and (re)producibility? Thorben Eggers explores this question in his work, for his images always oscillate between practices of the automated-digital and the corporeal-analogous.
Infused with floods of images, we are used to communicating through images in our here-and-now. Whether as smartphone snapshots, gifs, or screenshots, images are edited, shared, commented on, go viral, or simply disappear in the mass of their variations and repetitions. At the same time, processes that fundamentally change our habits of seeing and perceiving are creeping into this image-dominated reality almost unnoticed: Photographs are algorithmically optimized, color values and contrasts adjusted, facial wrinkles smoothed.
Thorben Eggers' works also deal with this 'hybrid reality' and transitions between the digital and the analog. In his work process, Eggers draws on found, digital images that are combined with each other by means of an AI-controlled program and finally 'transferred' by the artist into a painted image. The image compositions generated in this way, which are algorithmically 'completed' or 'supplemented', mark, however, above all moments of 'failure' of the AI: spatial relationships are suddenly no longer correct, blurriness creeps in, individual elements fall out of the visual-causal context, forms and motifs merge into one another, repeat themselves, set themselves apart. The fragmentary nestedness, however, does not only remain 'in' the picture, but continues beyond that on the level of the format of the canvas: sometimes a small corner is 'missing' from the rectangle, sometimes the canvas 'oversteps' its supposed border. In addition to the content of the picture, the format itself consequently shifts and nests, thus turning the picture into a 'picture object'.
The works shown as part of the exhibition series "Separate Reality" take up these questions of digitality and, in their play with shifts and reflections, address above all the theme of the spatial and the familiar and everyday. The series of paintings Interior and NYC_APP (whose titles are symptomatically reminiscent of file labels), for example, take up the familiar in their implied depiction of furniture and furnishings, but also produce realities that split up and make digital image interference their playing field. Houseplants, chests of drawers, and sofa fragments, all of which address private everyday scenarios, but do not merge into them and become detached. Scenarios of diverging realities. What are these realities capable of? And what are these images capable of, as images of a digital everydayness that eludes us, and yet seems to become increasingly familiar?
Svetlana Chernyshova
Thorben Eggers
1988* FLENSBURG
LIVES AND WORK IN HAMBURG, GER
2009-2015
KUNSTAKADEMIE DÜSSELDORF
MEISTERSCHÜLER EBERHARD HAVEKOST
2014-2015
AKADEMIE DER BILDENDEN KÜNSTE WIEN
MEISTERKLASSE ERWIN BOHATSCH
2010-2014
UNIVERSITÄT DUISBURG-ESSEN
PHILOSOPHIE STUDIUM
COLLECTIONS
JULIA STOSCHEK COLLECTION
DÜSSELDORF GER
HENKEL COLLECTION
DÜSSELDORF GER
DR. HANS-WERNER DILDEI STIFTUNG
OBERURSEL GER
HOTEL MAGDAS & AKADEMIE DER BILDENDEN KÜNSTE
WIEN AT
TAUNUS SPARKASSE COLLECTION
OBERURSEL GER
SELECTED GROUP EXHIBITIONS
2021
Hans Purrmann Preise 2021
Kunstverein Speyer - Flachsgasse, Speyer GER
2020
December 2020
SHIN GALLERY - SHIN HAUS, New York USA
Salon der Gegenwart
Salon - Alter Wall, Hamburg GER
Storage Highlights
Tatjana Pieters Gallery, Gent BE
2019
Shaped Figure
Kunstverein Mönchengladbach MMIII, Mönchengladbach GER
Shaped Figure II
Krefelder Kunstverein, Krefeld GER
2018
RBC – Artist Exhibition,
Gerresheimer Kulturbahnhof, Düsseldorf GER
ICEP Charity Auktion
Bank Austria Kunstforum, Wien AT
Plié
Pole Land, Düsseldorf GER
Florale Transformation II
Krefelder Kunstverein, Krefeld GER
2017
Klein?
No Cube, Münster GER
Neue Gesichter
Galerie Rundgænger, Frankfurt am Main GER
2016
Transfer Protocol
IRL Gallery, Cincinnati Ohio USA
Basically
Kunsthaus Freiburg L6, Freiburg GER
Düsseldorf:trifft:Wien
Kunstraum SUPER Catalogue, Wien AT
2015
Reproduktives Entwerfen - Lieblingsbilder
Haus No.1, Berlin GER
Devouring Ghost
Weltkunstzimmer, Düsseldorf GER
SUPER Edition #3
SUPER Vienna AT & Selecto Planta Baja, Los Angeles USA
Full Resolution
Kunstverein Leverkusen Schloss Morsbroich, Leverkusen GER
SELECTED SOLO EXHIBITIONS
2021
CK
Offspace,Leipzig GER
Separate Reality
Coelner Zimmer, Düsseldorf GER
2020
Backspace
Galerie Friedrich & Ebert, Wuppertal GER
Front Room / Thorben Eggers
Tatjana Pieters Gallery, Gent BE
Lab I/2020
Galerie Evelyn Drewes, Hamburg GER
2019
Oberflächenwechsel
Galerie Filser & Gräf, München GER
Zuschnitt
Kunstverein Flensburg - Kunst und Co, Flensburg GER
Selection
Hans Werner Dildei Stiftung, Oberursel GER